Geschichten aus dem Wiener Wald
Ödön von Horvàth
Regie: Gerhard Koller
Marianne, eine junge Frau aus dem achten Wiener Bezirk, wurde von ihrem Vater, dem Inhaber einer Puppenklinik, einem gutsituierten Fleischhauer namens Oskar versprochen. Kurz vor der offiziellen Verlobung verliebt sie sich jedoch in Alfred, den Spieler. Auf der Verlobungsfeier im Wienerwald kommt es zum Eklat: der Vater verstößt seine Tochter. Ein Jahr später hausen Alfred und Marianne in einem tristen möblierten Zimmer, gemeinsam mit ihrem neugeborenen Kind. Nachdem dieses auf Alfreds Drängen hin zu seiner Mutter und Großmutter in die Wachau abgeschoben wurde, lässt er Marianne sitzen. In ihrer Not präsentiert sie sich daraufhin im Nachtlokal „Maxim“ als lebende Glücksallegorie – nackt auf einer Kugel tanzend. Sie bestiehlt einen reichen Amerikaner, wandert dafür ins Gefängnis und kehrt nach Verbüßung ihrer Strafe willenlos zu ihrem Vater zurück. Oskar hat in der Zwischenzeit auf sie gewartet: Nachdem das Kind offenbar von der Großmutter ermordet wurde, will der Fleischhauer Marianne doch noch heiraten – als wäre, im wahrsten Sinne des Wortes, nichts geschehen. Und „in der Luft“ – so die Schlussformel – „ist ein Singen und Klingen, als spielte ein himmlisches Streichorchester die ‚Geschichten aus dem Wiener Wald’ von Johann Strauß.“